Nannyjob im Wandel: Von der Nanny zur Familienmanagerin
Vom Aufstehen bis zum Bettgehen, vom Frühstück bis zum Abendessen, von einem morgendlichen Spaziergang bis zum Besuch auf dem Spielplatz. Die Nanny war der stetige Begleiter der kleinsten Familienmitglieder. Frühestens im Alter von drei Jahren trennten sich diese innigen Wege zwischen Nanny und Kind mit den ersten Schritten im Kindergarten. Dementsprechend hoch war bis vor ein paar Jahren der ganztägige Kinderbetreuungsbedarf, damit Eltern ihren Jobs nachgehen konnten.
Doch die letzten Jahre hat sich ein Wandel in der Gesellschaft und mit diesem auch in der Kinderbetreuung abgezeichnet. Auch die Kleinsten der Familie verlassen nun deutlich früher das Haus, um ihre ersten eigenen Schritte zu gehen. Werden die Kinder nicht bereits mit wenigen Monaten bis einem Jahr in eine Krippe gebracht, die sich um das Wohl der Kleinen kümmert und ihnen einen geschützten Rahmen zum Spielen und Lernen bietet, kommen die Kinder meist spätestens mit zwei Jahren in eine Kita. Die meisten Kinder sind folglich vormittags nicht mehr zuhause, sondern in externen Einrichtungen untergebracht.
Ein anderer Tätigkeitsbereich für Nannys?
Für die Nanny fallen damit die bislang gewohnten Tätigkeiten mit und rund um das Kind am Vormittag plötzlich weg. Aktive Zeit mit dem Kind beginnt damit erst ab dem Mittag beziehungsweise Nachmittag, wenn die Kleinen aus der Einrichtung abgeholt werden. Doch was bedeutet dies für den Beruf der Nanny? Ist dieser, wie so einige andere Berufe, vom Aussterben bedroht? Nein! Aber für Nannys mit dem Wunsch nach einer Vollzeitstelle ist ein Umdenken nötig.
Die klassische Nanny wird nun vielmehr zur Familienmanagerin mit erweiterten Aufgabenbereichen. Vormittags, während die Kinder aus dem Haus sind, stehen nun leichte Hausarbeiten auf dem Plan, grobe Putzarbeiten dagegen bleiben außen vor. Vielmehr geht es um:
- Waschen und Versorgen der Wäsche
- Essenszubereitung
- Aufräumen der Wohnung/des Hauses
- Kleinere Reinigungsarbeiten, wie staubsaugen oder das Säubern der Küche
Mit diesen Tätigkeiten greift die Nanny beziehungsweise Familienmanagerin der Mutter, die Job, Kind und Haushalt unter einen Hut bringen muss, helfend unter die Arme und bietet ihr entsprechend Entlastung. Neben diese Tätigkeiten im Haushalt kann in das neue Berufsbild der Nanny auch der Bereich um leichte organisatorische Aufgaben treten, beispielsweise beim Verfassen und Versenden von Einladungen, beim Organisieren von Reisen oder aber das Verwalten von Terminen.
Natürlich mag dieses neue Arbeits-Modell, das den Nannyjob in den einer Familienmanagerin verwandelt, nicht den Vorstellungen einer jeden Nanny entsprechen, sodass sich die ein oder andere sicherlich einen Nannyjob in Vollzeit ohne Hausarbeiten wünscht. Auch das gibt es nach wie vor, schließlich gibt es noch immer Kinder, die die ersten Jahre komplett zuhause aufwachsen. Allerdings sind es deutlich weniger, weshalb sich mit dieser sich verändernden Situation auch die Arbeitszeiten einer Vollzeit-Nanny entsprechend geändert haben.
Mehr dazu erfahren Sie im Artikel: Arbeitszeiten einer Nanny.